Wahnsinn. Wahnsinn, Wahnsinn, Wahnsinn.
Mir fehlen ein wenig die Worte, um diesen Urlaub zu umschreiben, deshalb versuche ich, es wenigstens in einen vernünftigen Satz zu fassen: das waren die vermutlich schönsten Urlaubstage in meinem bisherigen Leben.
Ich kann nicht einmal exakt sagen, weshalb, vielleicht liegt es daran, dass ich noch nie aus dem Winter in die Sonne geflogen bin (ihr wisst schon, meine ab Oktober eintretende Weihnachtsstimmung lies derartige Kapriolen bisher nicht zu…) oder dass der Urlaub zu einem Zeitpunkt kam, an dem ich einfach mit unserem Alltag nicht mehr konnte und wollte. Oder dass das Land so unglaublich entspannend wirkt, die Landschaft so herrlich und die Menschen so nett sind. Es kann alles davon gewesen sein, ich möchte mein Gefühl hier auch gar nicht zerpflücken. Belassen wir es einfach dabei: es war wunderschön, traumhaft, faszinierend.
Und das obwohl wir nur wenige Tage dort waren, selbst fünf Wochen wären noch zu kurz gewesen, wie ich finde.
Für unseren ersten Langstreckenflug mit Kindern war die Anreise denkbar perfekt - der Hin- wie auch der Rückflug gingen jeweils durch die Nacht, die Zeitverschiebung vor Ort betrug gerade mal eine Stunde (aufgrund unserer deutschen Winterzeit). Wir hatten das Glück Businessclass fliegen zu können und gingen daher relativ entspannt an den Abflug. Ich hatte die große Hoffnung, dass die verstellbaren Sitze und der eigene Monitor die Jungs eine (lange) Weile beschäftigen würden - und lag damit sehr richtig. Während das eine Kind - mein Nebensitzer, juhu - innerhalb von 10 Minuten nach dem Start (mitten in einer Schimpftirade, weil ich ihm nicht just in dem Moment etwas zu Essen liefern konnte) quasi aus dem Stand heraus einschlief, musste der Gatte mit dem anderen Kind bis sage und schreibe halb zwei Uhr nachts wachbleiben und Mickey Maus Cartoons ansehen, ehe sich der Mini erbarmte, die Fernbedienung weglegt und innerhalb von Sekunden ebenfalls in Tiefschlaf fiel.
Erwacht sind wir dann alle frisch und fröhlich am nächsten Morgen pünktlich zum Bordfrühstück. Wie man sich denken kann, war das der beste Flug aller Zeiten.
Es gab sogar ein extra "Carepaket" mit eigenen Schlafbrillen für die Minis, dazu, alles in Kinderformat, Zahnbürste, Pasta, Oropax, Labello, ein Kuscheltier und Spiele.
Hallo Kapstadt, wir kommen!
Nach dem Einchecken ins, grandios an der Waterfront gelegene, Victoria & Alfred Hotel und einem kurzen Mittagsschlaf haben wir uns direkt auf den Weg zum Tafelberg gemacht, ein wirklicher Glücksfall, denn in den darauffolgenden Tagen fuhr die Gondel wegen des starken Windes und der Wolkendecke nicht mehr. Was, wenn man die waghalsig gespannten Seile sieht, wirklich verständlich ist.
Der Gondelboden rotiert beim Rauffahren ganz langsam, so dass man den Ausblick in jede Richtung genießen kann.
Inzwischen muss ich mit den Minis um die Kamera schon fast kämpfen, unsere Urlaubsfotoausbeute lag bei über 1000 Fotos - davon diverse hochinteressante Fotos von Bodenmustern und Kniescheiben fremder Leute.
Der Lion's Head. Wer schwindelfrei ist, kann wohl auch da hochklettern, aber mit den Kinder war das keine Option.
Wir klettern lieber über die großen Boulder.
Er musste anscheinend Kraft sammeln, indem er sich auf den Boden legte und seinen Bauch an den warmen Steinen wärmte. Zumindest waren das seine Worte.
Die "Tischdecke" genannte Wolke, die sich langsam aufbaut.
Sehr beeindruckend, wie weich die Wolke direkt über den Berg "fließt".
Der Ausblick aus unseren Hotelfenster bei Nacht.
Am nächsten Tag stand ein Ausflug Richtung Kap Horn an, auf dem Weg lag der Boulder's Beach mit seinen Pinguinen. Ich war ein klein wenig enttäuscht, denn leider (auch meine Fotos täuschen hier) ist das kein Strand, an dem man sich frei unter den Pinguinen bewegen kann, sondern ein Reservat, in dem man lediglich mit hunderten anderer Touristen von umzäunten Holzstegen die Pinguine fotografieren kann. Für die Kinder war es aber sehr nett.
Am Kap.
Das Licht ist gigantisch, aber leider ist der Dunst wirklich schwierig mit der Kamera einzufangen. Es wirkt alles wie weichgezeichnet.
Ein wilder Strauß.
Einer der wunderschönen endlosen Strände, die man hier so häufig findet.
Kurzer Abstecher zum Strand von Muizenberg, der für die bunten Hütten bekannt ist. Hier war übrigens die einzige Stelle, an der das Meer sehr angenehm warm war. Als wir am selben Nachmittag in Camp's Bay in die Wellen hüpften, heulte das Kind vor Entsetzen auf, weil das Wasser so kalt war.
Ich habe bisher noch nie so viele und große Muscheln an Stränden entdeckt, wie in Südafrika.
Sonnenuntergang in Camp's Bay. Durch Zufall haben wir dort eine fantastische Pizzeria entdeckt, die zu einer ganzen Kette namens Col' Cacchio gehört. Es gab tolle Pizza-Kombinationen und überaus kinderfreundliches Ambiente mit Packpapiertischdecken und einem großen Becher mit Stiften. Generell war das Essen in Südafrika umwerfend gut, wir haben durch die Bank nur denkwürdige Gerichte aufgetischt bekommen, nichts davon durchschnittlich. Vor allem, was Fleisch angeht, bin ich für alle Zeiten "versaut". Solche Rinderfilets wie in Kapstadt habe ich bisher nirgends genießen dürfen.
Sehr befremdlich, bei fast 30 Grad den geschmückten Christbaum zu sehen und "Silent Night" von Straßenbands zu hören. Aber nach einigen Tagen fand ich es toll. :-)
Oben die Waterfront mit dem Riesenrad im Hintergrund, unten der V&A Food Market (Market on the Wharf), ich konnte gar nicht genug bekommen von den Leckereien dort, Smoothies, Eis, Fladen und Cupcakes, dazu getrocknete Beeren, Nussmus und Eingelegtes, wie zum Beispiel Mandarinen mit Kardamom oder Tomaten mit Ingwer. Und die Canvastasche musste natürlich auch mit.
Die Kinder waren natürlich auch glücklich. Der hübsche Tourilook mit Flipflops entstand übrigens aus der Not heraus - sein Bruder ist beim Spielen in einem Brunnen mit dem Fuß durch ein rostiges Bodengitter gebrochen - es stecke sogar ein bisschen in seinem Fuß fest. Horror. Ich saß am Brunnenrand mit meinem weinenden Kind und wollte eigentlich zum Hotel zurück, um die Wunde zu desinfizieren, als sofort Sicherheitspersonal aus der angrenzenden Mall zu uns kam, den Brunnen für die spielenden Kinder absperrte und einen Sanitäter rief, der uns mit in eine Art Notfallpraxis nahm. Dort kümmerten sich die Sanitäter rührend um den verletzten Mini, untersuchten und verbanden die Wunde und schicken uns dann an den Strand, da es "nichts Besseres gäbe, als das Meer", um die Heilung zu beschleunigen. Alles kostenlos (da haben wir im Ausland schon ganz andere, sehr teure Erfahrungen machen müssen) und sehr herzlich. Ich bin immer noch beeindruckt, wie schnell und effektiv dort gehandelt wurde. Noch ein Pluspunkt auf meiner fast endlosen Pluspunktliste.
Ach ja, zurück zu den Flipflops: der Bruder konnte natürlich mit dem Pflaster am Rist nicht mehr in seine Senker schlüpfen, also mussten offene Schuhe her. Und für den unglücklichen, weil unbeschädigten Mini als Trostpflaster gleich. Sie lieben neue Schuhe. Von wem sie das wohl haben?!
Der nächste Stopp nach den herrlichen Tagen in Kapstadt und Umgebung war Hermanus, mit dem Mietwagen in unter zwei Stunden sehr angenehm zu erreichen. Bis hin zur Graden Route haben wir es dieses Mal leider nicht geschafft, weil wir den Minis keine zu langen Fahrten zumuten wollten, und natürlich selbst auch mehrere Tage in Kapstadt zum Kennenlernen verbringen wollten.
Davon berichte ich dann im nächsten Post - sonst dauert es hier vermutlich bis in den Spätsommer, ehe ich einen kompletten Urlaubspost veröffentlichen kann.
Wow. In den letzten drei Jahren sind mehrere meiner Bekannte nach Südafrika geflogen, unter anderem meine Chefin, die begeisterte Hobbyfotografin ist. Aber deine Fotos schlagen das alles um Längen. W-O-W!!!!
AntwortenLöschenDas ist mal ein tolles Kompliment! Row zurück - danke dir für den lieben Kommentar! :-)
Löschen:-) Vielen Dank für die wunderschönen Bilder. Da kommt Urlaubsfeeling auf! Ich mag deine Berichte sehr....
AntwortenLöschenLiebe Grüße, Cippie (o:
Oh, vielen Dank, liebe Cippie!
LöschenHallo! Tolle Fotos, aber meinst du nicht das Kap der guten Hoffnung? Kap Hoorn ist eigentlich in Südamerika!
AntwortenLöschenDu hast so Recht! Mein Mann hatte mich auch schon verbessert, aber ich habe natürlich vergessen, es zu korrigieren. :-D
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