Nach Newquay ging die Fahrt Richtung Fowey, bei schlechtem Wetter haben wir uns für einen Besuch des Eden Projects entschieden, riesige Biosphären, die im einen Teiltropischen Regenwald und im anderen mediterranes Klima simulieren. Den Jungs hat es hervorragend gefallen - nur leider waren wir viel zu spät dran und die Kuppeln kurz vorm Schließen. Man sollte unbedingt mehr Zeit einplanen.
Gewohnt haben wir in Fowey Hall, einem Hotel aus der britischen "Familie Luxury Collection", einer familien- und vor allem kinderfreundlichen Hotelkette. Eigentlich hatten wir uns darauf gefreut, in einem entspannten Ambiente durchzuatmen und uns keine Gedanken über das Spielen und Toben der Jungs machen zu müssen, aber - letztendlich war es uns dann doch zu kinderfreundlich. Ich kann noch nicht einmal sagen, weshalb ich mich dort nicht wirklich wohl gefühlt habe… das Anwesen ist traumhaft, die Lage unübertrefflich und der kleine Ort selbst wirklich schön (das Essen im Hotel anscheinend auch ausgezeichnet, wir waren allerdings außerhalb essen), ich weiß nicht, was uns gestört hat. Es gab Spielsachen für die Kinder, man konnte DVDs ausleihen, Milch und Brei auf's Zimmer ordern, kurz gesagt: ein Kinderparadies. Und vermutlich ist genau das mein Problem. Ich mag keine Plastiktischdecken, auch wenn sie völlig verständlich sind, ich finde kindgerechte Essenszeiten und -räume abschreckend und Kinder im Spa (nicht, dass ich wirklich hingegangen wäre) kommen mir unpassend vor. Ich hoffe, ich klinge hier nicht zu harsch und man möge mir meine Tirade bitte verzeihen, ich mag Kinder nämlich wirklich. Jawollja.
Mein Fazit: das Hotel ist wirklich sehenswert und für den ersten Urlaub mit einem kleinen Baby sicherlich mehr als empfehlenswert, weil man alles Nötige vor Ort bekommt und in guten Händen und unter Gleichgesinnten ist.
Einen Tipp habe ich noch: unten im Hafen, im Restaurant "The Bistro" (24 Fore St., Fowey) isst man herausragend gut. Anscheinend haben sie noch keine eigene Website, aber ich meine, ich hätte im Fenster mehrere Michelin-Guide-Empfehlungen gesehen. Die Krebs-Chili-Zitronen-Petersilie-Spaghetti waren jedenfalls die besten meines Lebens. Auch wenn ich am nächsten Tag furchtbar nach Knoblauch gerochen habe, wie auch das unschuldige Kind, dem der Gatte versehentlich beim Kosten von mir die Sauce auf dem Kopf tropfen lies.
Fowey Hall und Aussicht von dort
Unser traumhaftes, fantastisches, absolutes Lieblingshotel der Reise: Bovey Castle, mitten im Dartmoor. Alleine schon die kilometerlange Auffahrt lässt einen mit großen Augen verstummen. Wir wurden dann auch noch stilecht in Gummistiefeln und Jagdoutfit empfangen, es war großartig. Auch wenn es sehr gesetzt wirkt (und vorwiegend ältere Golfer anspricht), waren wir dort mit den Kindern sehr willkommen und haben uns gut aufgehoben gefühlt. Nur das Dinner im Edwardian Grill mit Dresscode (ähem.) haben wir dann doch lieber ausfallen lassen und statt dessen das hauseigene Bistro mit sehr gutem Wein und tollen Burgern vorgezogen.
Unsere letzte Station vor London: Exeter. Das Hotel war das ABode Exeter The Royal Clarence Hotel, perfekt gelegen direkt neben der Kathedrale und mitten im Zentrum.
Tadaaa - die letzten beiden Tage in London:
Es war nicht ganz einfach mit den Buggys, aber die Londoner waren wider Erwarten wirklich sehr hilfsbereit und freundlich und sind ohne zu fragen eingesprungen, wenn es ums Hochtragen der Buggys oder Beaufsichtigen der Kinder ging. Wir hatten uns zwar extra ein Hotel in Kensington nahe der Earl's Court Station ausgesucht, weil die behindertengerecht ausgebaut ist, sind aber natürlich auch an anderen Stationen ein- oder ausgestiegen.
Ein bisschen Relaxen am Trafalgar Square. Platt auf dem Boden. Und natürlich angemessen mit dem roten London Bus und einem schwarzen Taxi.
Aber nach zehn Minuten waren sie ins Gesamtbild eingepasst und sind nicht mehr sonderlich aufgefallen.
Dieser Urlaub war so ziemlich das Beste, was uns passieren konnte und hat wirklich alle Erwartungen übertroffen. Ich kann immer noch nicht fassen, wieviel Glück wir mit der Auswahl der Hotels hatten, wie fantastisch sich die Jungs benommen haben und wie gut sie sich an alles angepasst haben. Es war einfach herrlich.
Und ich bin jetzt schon wieder urlaubsreif. Hach.