Genau das hatten wir auch. Und als sich überraschend die Gelegenheit geboten hat, den Gatten bei der Arbeit zu begleiten, haben wir kurzentschlossen Kinder und Sommersachen eingepackt und sind mit ihm nach Miami geflogen. Die Tage vorher war ich schwer am Zweifeln, wie sinnvoll so ein Kurztrip über drei Tage in eine andere Zeitzone mit fast zwölfstündigem Flug (davon einer komplett tagsüber) und zwei Vierjährigen ist, aber Kneifen war keine Option. Wir hätten uns vermutlich ewig gefragt, ob es nicht doch lustig geworden wäre.
Jetzt muss ich mich nicht fragen, sondern kann bestätigen: es war lustig. Superdupersehr sogar, ein echtes Abenteuer, raus aus dem Winter und aus dem Alltag, rein ins Vergnügen. Es war einfach großartig! Lustigerweise waren alle in unserem Umfeld der Meinung, dass wir verrückt sind, den Trip mit den Kindern zu unternehmen, wohingegen alle aus der Flugzeugcrew es fast als selbstverständlich sahen, so viele hatten ihren Nachwuchs schon im Babyalter mit dabei.
Mein Fazit ist jedenfalls durchweg positiv. Die sechsstündige Zeitverschiebung hat den Jungs absolut nichts ausgemacht, dankenswerterweise haben sie sogar bis 6 Uhr morgens durchgeschlafen - was mir den ersten Sonnenaufgang seit langer, langer Zeit beschert hat (normalerweise kann ich mich zu Zeiten, an denen bei uns die Sonne aufgeht, nicht mehr aus dem Bett quälen. Dazu ist mir der Schlaf zu kostbar. Und im Winter zählt es hier nicht.).
Und auch die Heimkehr lief reibungslos, zumindest für die Minis. Auf dem Flug hat es so sehr gewackelt, dass ich vor Angst fast vergangen bin und nicht ein Auge zugemacht habe - während die jungen Herren tief und fest alles verpennt haben. Netterweise scheinen sie aber auch Schlafmangel aufgebaut zu haben und haben die letzten beiden Tage bis nach 11 geschlafen. Ich kann es kaum fassen und bin ziemlich gespannt, wie ich sie morgen um 7 aus den Federn kriegen soll.
Genug schwadroniert (ich will eigentlich nur sagen, falls ihr etwas ähnlich Verrücktes planen solltet - ob mit oder ohne Kinder - , macht es! Schlimmstenfalls habt ihr ein paar anstrengende Tage, aber die Erinnerung an etwas Einmaliges wird bleiben.), hier sind die Fotos, zumindest ein Teil davon:
Beeindruckende Sonnenaufgänge in South Beach.
Weiße Sandstrände und Palmen auf Key Biscayne.
Die Jungs sind völlig im "Avengers"-Fieber, Disney Store sei Dank. "Eierman" und "Thorhammer" haben "Duffy Vader" und "Stormtuuper" abgelöst. Ist mir persönlich doch lieber als das allgegenwärtige Star Wars. Mit den Superhelden kenne ich mich wenigstens ein bisschen besser aus. Und als Pflaster (siehe die Finger) sind sie auch noch zu haben. Wie viele Verletzungen plötzlich auftreten können, um nur noch ein letztes Pflaster aufgeklebt zu bekommen...
Auf dem letzten Bild kann man schon beim Sonnenaufgang erahnen, weshalb der Flug so unruhig wurde - es war ziemlich stürmisch. Der Regen hat aber netterweise bis zum Abflug gewartet.
Unser Sightseeing-Programm war übersichtlich aufgrund der Kürze des Trips. Am ersten Abend waren wir nach dem Flug noch auf einen schnellen Drink in einem Club/Bar/Hostel/Restaurant namens Freehand Miami in der Nähe unseres Hotels. Die in der Bar am Pool servierten Snacks (Fries für die Minis, Chicen Wings für den Gatten, Hummus mit geröstetem Brot und Gemüse für mich) waren unfassbar gut, womit ich in der Location eigentlich nicht gerechnet hätte.
Am nächsten Tag sind wir mit dem Mietwagen über die Dolphin Mall (groß und nicht besonders schön) in die Everglades zum Everglade Safari Park gefahren, um mit dem Air boat Krokodile zu sichten. Sehr touristisch - natürlich -, aber trotzdem ganz nett. Und Krokos haben wir tatsächlich zu Gesicht bekommen. Am Abend mussten wir allerdings den Zimmerservice beanspruchen anstatt auszugehen, weil der eine Mini nicht mehr wachzukriegen war.
Den zweiten Tag haben wir am Strand verbracht, sehr zu empfehlen: der Crandon Park Beach. Endlos langer Sandstrand, es geht relativ flach ins Wasser und die Massen scheinen sich dort gut verteilen. Wir waren unter der Woche früh dran und anfangs sogar völlig alleine. Der Parkplatz kostet zwischen 5 und 7 Dollar.
Abends sind wir am Ocean Drive entlang gebummelt und haben die teuren Autos bewundert. Essen waren wir im Dirt, damit zwischen all den Fries und Burgers auch mal wieder etwas gesundes über unsere Lippen kommt. Meine Salad Bowl mit Roter Bete, Ziegenkäse und Haselnüssen war superfrisch und wirklich sehr lecker, die Almondbutter Strawberry Sandwiches der Jungs gigantisch groß und einfach yummy, nur der Gatte hatte etwas Pech mit seinem Wrap, da der zu seiner Enttäuschung statt in Tortillafladen in einem Kohlblatt gewickelt daher kam. Er hatte versehentlich die "skinny"-Variante erwischt. Hihi.
Am letzten Tag - unser Flug ging am frühen Abend - sind wir noch ein bisschen durch die Stadt gefahren und waren in der Aventura Mall shoppen, da das Wetter nicht besonders war. Die Mall war deutlich freundlicher als die Dolphin Mall. Den letzten Burger haben wir im Le Tub Saloon gegessen, eine ziemlich skurrile Absteige direkt am Wasser. Man sitzt wie im Dschungel zwischen Pflanzen und Vögeln (oder man macht auf der Bank ein Mittagsschläfchen) und kann, wenn man Glück hat, sogar ein Manatee im Wasser entdecken. Das Essen war okay, nicht schlecht, aber auch nicht sonderlich gut. Ich würde das Chili dort dem Burger vorziehen, auch wenn es mit abgepackten Crackern in einer Plastik-Einwegschüssel kommt.
Was wir leider nicht mehr geschafft haben, weswegen ich wirklich traurig bin, ist der Fruit and Spice Park bei Homestead. Wir kamen leider erst nach Einlassschluss dorthin (der Park macht um 17 Uhr zu, um 16:30 h ist der letzte Einlass) und konnten nicht mehr hinein, aber es muss ziemlich beeindruckend sein. Der Park ist riesig und man kann wohl von allen von den Bäumen gefallenen Früchten probieren. Anscheinend gibt es dort alleine 150 verschiedene Sorten Mangos.
P.S. die Verlinkungen funktionieren gerade nicht, entschuldigt bitte!